Girls Day, Girl’s Day oder Girls’ Day?
Einmal im Jahr öffnen vor allem technische Unternehmen, Hochschulen und Forschungszentren in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der fünften Klasse. Die Mädchen lernen am “Mädchen-Zukunftstag” Ausbildungsberufe und Studiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind oder begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft oder Politik.
Offenbar scheint es aber nach wie vor große Unsicherheit zu geben, wie man die englische Schreibweise dieses “Mädchen-Zukunftstages”, mit der dieser plakativ beworben wird, richtig schreibt. Von “Girls Day” über “Girl’s Day” bis zum “GirlsDay” findet man zahlreiche falsche Schreibweisen. Die richtige Schreibweise lautet jedoch Girls’ Day, d.h. der Apostroph steht hinter dem S in “Girls”.
Kein Ruhmesblatt ist in diesem Zusammenhang übrigens die offizielle Webseite des Girls’ Day, auf der konsequent die falsche Schreibweise “Girls’Day” (fehlendes Leerzeichen) durchgezogen wird (Quelle). Wenn man bedenkt, dass diese Initiative u. a. vom Bildungsministerium des Bundes offiziell gefördert wird, genauso wie vom “Bundes Eltern Rat” (I can smell the Deppenleerzeichen), dann kann einem das schon fast die Tränen in die Augen treiben.
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Girls Day
falsch
Hallo,
ich bin ein treuer Leser der Deppenleerzeichen und Deppenapostrophe, die es so gibt, muss aber hier mal einschreiten.
Auch wenn die offiziell richtige Schreibweise “Girls’ Day” lautet, ist es legitim, Schreibweisen wie “Girls’Day”, “GIRLSday”, “girls.day.” oder Sonstiges als Marke zu platzieren.
Wird diese Marke dann platziert, muss entsprechend die Markenschreibweise auch verfolgt werden. Entscheidet man sich für die Markenschreibweise “girls.day.”, dann muss das auch in Texten kosequent fortgeführt werden: “Beim diesjährigen grils.day. waren mehr als 1000 Jugendliche alleine in Berlin beteiligt.”
Deppenapostrophe und Deppenleerzeichen sind im Allgemeinen nicht gut, in Markennamen aber legitim. Der Markenname ist immerhin ein Eigenname, der auch Satzzeichen beinhalten kann. Wenn sich die Metzgerei Schwab also entscheidet, ab sofort die “metzgerei | schwab” zu sein, dann ist das so und in diesem Moment ist dann auch metzgerei | schwab die richtige Schreibweise.
Liebe Grüße,
Christian
Siehe dazu meinen Kommentar hier.
Ich habe damals auch des Öfteren meinen Namen, den ich für meinen Webauftritt oder auch als Künstlernamen nutze, geändert.
War der Name anfangs mit The BNY (BNY steht für meinen Spitznamen Benny) quasi noch auseinander geschrieben, so wandelte sich der Name mit der Zeit.
Von The BNY zu TheBNY zu DJ*BNY zu djbny | Das Original aus Celle.
Und gerade bei Markennamen ist das ja immer so eine Sache. Im Fälle des Girls’ Day sollte das dann aber auch konsequent durchgezogen werden, egal ob Girls’Day, girls.day oder eben GIRLSday.
Auf jeden Fall ein interessanter Beitrag
Wenn eine Marke orthographisch falsch ist, muss sie auch so geschrieben werden – aber sicherheitshalber in Anführungszeichen, dann macht man nichts falsch …
Darf man fragen, woher du diese Sicherheit der richtigen Schreibweise nimmst, wenn du sogar der offiziellen Seite Fehler vorwirfst, die ja im Grunde angeben, wie das Ganze zu schreiben sei? Gibt es einen anderen Ursprung der Namensgebung? Tradition? Eine direkte Angabe, was konkret damit übersetzt sein soll? Ein entsprechendes englisches “Original” gibt’s nämlich nicht, zumindest nach Wikipedia heißt das Äquivalent “Take a Girl Child to Work Day”.
Ich habe nämlich den Verdacht, dass du automatisch davon ausgehst, dass hier “Tag der Mädchen” falsch übersetzt wurde. Im Zweifel für den angeklagten würde ich z.B. auch “Mädchentag” für legitim halten, das wär dann eben z.B. “Girls Day”.
Zum Thema “Fehler vorwerfen”: auch im von dir geschilderten Fall würde die Schreibweise der offiziellen Webseite Rechtschreibfehler enthalten.
Hier wird ja angenommen, dass “Girls’ Day” für den “Tag der Mädchen” steht. Wäre dann nicht auch “Girl’s Day” richtig, übersetzt mit “Tag des Mädchens”?
Ja, klar ist das richtig. Der Genitiv im Englischen verlangt ja einen Apostroph.
Jetzt haben wir 2024 und ich stoße auf die gleichen Artikel in der Zeitung. Und ich habe spontan meinem Ärger Luft gemacht und eine böse Mail an die Stelle in der Verwaltung geschrieben.
Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen und schäme mich. Danke für die Aufklärung der anderen Kommentierer.
Bleibt aufmerksam, Grüße, Jen’s