Appetit “auf’s” Lesen wecken? So leider nicht…
Ironie des Schicksals, dass sich in den “Sonntagsnachrichten” aus Herne ausgerechnet in einem Artikel zum Thema “Bildungsgesellschaft” mit der Überschrift “Appetit auf’s Lesen wecken” ein Deppenapostroph eingeschlichen hat?
Da es sich um den Hauptartikel ganz oben auf Seite 1 der Zeitung handelt (PDF), muss man sich aber schon die Frage stellen, wie viele Personen diesen Fehler vor der Veröffentlichung überlesen haben…
Vielen Dank an Alex für den Hinweis über unsere Facebookseite.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Die Redakteurin geht tief in sich und bedauert ihren Fehler. Falsch ist falsch, daran ist nicht zu rütteln. Bei Präposition + “das” steht kein Apostroph. Würde ich Umgangsprache schriftlich wiedergeben schon (“auf’m”, “in’n”). Allerdings bitte ich, das Apostroph nicht generell zu verdammen, denn in der Dichtersprache erfreute es sich einst großer Beliebtheit. Und, viel wichtiger, handelt der Artikel nicht von “der” Bildungsgesellschaft, sondern von einer Bildungsgesellschaft, der FAA, die jungen Leuten auf die Sprünge hilft, die ansonsten große Schwierigkeiten hätten, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Vetter
Vielen Dank für die Rückmeldung. Es kommt leider nicht oft vor, dass sich jemand für den Hinweis auf einen Fehler bedankt. Umso mehr freuen wir uns darüber. Ein kleiner Hinweis sei noch erlaubt: es heißt nicht “das Apostroph”, sondern “der Apostroph”.
P.S.: Wir haben nicht vor, Apostrophen abzuschaffen. Auf http://www.deppenapostroph.info/apostrophitis/ haben wir deshalb noch vor den Verbotsregeln ganz oben auf der Seite zunächst ein paar Beispiele aufgelistet, wo man einen Apostroph setzen darf oder gar muss. Selbst beim Genitiv-S halten wir uns sehr mit der Veröffentlichung von Bildern zurück, weil der Duden hier die Regeln ja stark aufgeweicht hat und man mittlerweile an jeder Straßenecke “Moni’s Nagelstudio”, “Toni’s Pizzaservice” etc. sehen kann.
Hallo!
Auf jeden Fall ist es gut, mal aus der Routine, in die sich ja dann offensichtlich doch eine Menge Fehler und Unarten schleichen, gerissen zu werden. – In Sachen Genitiv-S habe ich ein ungutes Gefühl; da geht in der Realität, auf Schildern und Plakaten, tatsächlich eine Menge schief (“CD’s” wurden da zum Beispiel an- und verkauft …).
Mit besten Grüßen
Julia Vetter
Bei “CDs” handelt es sich bei dem “S” jedoch nicht um Genitiv-S sondern um ein Plural-S.